Neulich traf ich meine ehemalige Klassenlehrerin im Supermarkt an der Käsetheke. Sie war ganz überrascht mich zu sehen und ehrlich gesagt hatte ich auch das Gefühl, dass sie nicht sonderlich begeistert war, gerade mich an einem Samstag zu treffen, denn wir lernten uns während der Blütezeit meiner Pubertät kenne und... naja... ich muss das nicht weiter erläutern...
Sie fragte, wie es mir ginge und - natürlich - was ich denn nun so mache. "Medizin studieren" lautete meine Antwort. Als ob sich die Welt plötzlich in Zeitlupe weiterdrehe, konnte ich genau das beobachten, was ich in den letzten Monaten schon all zu oft mit ansehen musste. Das Gesicht fiel ihr förmlich herunter. Mit Medizin schien sie nicht gerechnet zu haben.
Oft habe ich mich schon gefragt, weshalb gerade dieses Fach eine solche Reaktion auslöst. Gewöhnt habe ich mich (noch) nicht daran, weil es einfach zu unangenehm und auch nicht nachvollziehbar für mich ist. Ist denn Medizin nicht auch ein Studienfach wie andere auch? Warum glauben manche Menschen, dass ein stinknormales Studienfach zu etwas Besonderem macht? Mir ist es einfach nicht so ganz klar.
Dienstag, 24. Juni 2008
"Ich studiere Medizin" - BOOOAAH!!!
Altklausuren - SCHOCK !
In den letzten Tagen habe ich intensiv Biochemie gelernt. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, dass man einen Blick in die Altklausuren der letzten Semester riskiert. Gesagt, getan! Ich blättere zielstrebig zur letzten Seite, da die Klausuren zeitlich chronologisch geordnet sind und die neusten dementsprechend im hinteren Bereich des Heftchens sind.
40 Fragen.
Die erste verstehe ich nicht. Macht nichts.
Die zweite auch nicht. Kann passieren.
Die dritte - keine Ahnung.
Die vierte... diese Enzyme hab ich noch nie gelesen...
Die fünfte. So langsam runzel ich die Stirn.
Die sechste - kein Ende meiner Fragezeichen in Sicht.
So geht es 40 Fragen lang - ich habe keine Ahnung, worum es geht. Ich schaue auf das Deckblatt, es sagt mir "Biochemie 2. Semester". Irgendwas stimmt hier nicht. Ich frage schließlich meine Nachbarin, wieso denn überhaupt keine Fragen von unserem Rassow (ein Prof, der einen Teil der Biochemie-Vorlesung über DNA-Replikation und -Transkription gehalten hat) darin enthalten seien. Sie antwortet mir, dass hinten die Klausuren der vergangenen 3. Semester seien.
Ein Stein fällt mir vom Herzen. Ich blättere zu den Altklausuren aus den 2. Semester. Immerhin, ca. ein Fünftel kann ich beantworten. Meine Güte... ich dachte schon, ich habe die letzten Tage ins falsche Buch geguckt!!
Donnerstag, 19. Juni 2008
Von der Theorie zur Praxis
Rauchen und Schwangerschaft - da braucht man nicht zu studieren, um zu wissen, dass das unverantwortlich einem ungeborenen Leben ist. Ich überlegte und wusste, dass es keinen Sinn machen würde, sie darauf anzusprechen, aber tatenlos und kopfschüttelnd daneben zu stehen, empfand ich als noch schlimmer.
Also ging ich auf sie zu und sprach sie darauf an. Sie reagierte sehr gereizt und fauchte mich in einem aggressiven Ton an.
Boooah... wenn sie solche Leute schon sehen würde! Das sei ihr Kind und das Kind sei gesund, sogar sehr gesund! Und überhaupt, ihre Frauenärztin hätte ihr das Rauchen erlaubt! Sie hätte schon drei Kinder, sie wüsste, was sie mache und es sei IHR Kind! Sie kann damit machen, was sie will.
Oha. Ich war doch erstaunt und schockiert über diese vehement verteidigte Einstellung und ihr dazugehöriges Gehabe, dass sie eigentlich im Recht sei. Ein neues Leben beginnt - und man verfügt darüber wie über ein Besitztum? Sicherlich, im Körper der Frau trägt sie eine große Verantwortung, aber befähigt das denn auch dazu, mit dem Kind - oder einfach "damit" - alles zu machen, was einem in den Sinn kommt?
Kann man das dann darauf ausweiten: Ich habe Leben geschenkt, ich kann es auch jederzeit wieder nehmen?
Sonntag, 15. Juni 2008
Tiermedizin
Freitag, 13. Juni 2008
"Zu meiner Zeit...!"
ich kam direkt von der Uni und hatte noch allerhand Aufzeichnungen und Notizen dabei - die natürlich dazu gebraucht wurden, um dem Grill ein wenig Luft zu zufächeln, schließlich hatten wir Hunger. Ein Bekannter schaute dabei mal in den Block hinein. Es war alles Mögliche drin: Physiologieaufzeichnungen von der Vorlesung, einige Biochemie-Reaktionswege, Psychologie-Fragen und eben auch ein paar Wörtchen zum Thema Histologie.
Er schaut hinein, stutzt, lacht: "Histologie?? Zu meiner Zeit hieß das noch Geschichte!"
Zur Info: er hat gerade Abitur gemacht.