Donnerstag, 19. Juni 2008

Von der Theorie zur Praxis

Heute stand ich an der Bushaltestelle. Dort saß eine hochschwangere Frau, die genüsslich an ihrer Zigarette zog. Zur ihr gehört zwei andere, doch sehr adipöse Damen.

Rauchen und Schwangerschaft - da braucht man nicht zu studieren, um zu wissen, dass das unverantwortlich einem ungeborenen Leben ist. Ich überlegte und wusste, dass es keinen Sinn machen würde, sie darauf anzusprechen, aber tatenlos und kopfschüttelnd daneben zu stehen, empfand ich als noch schlimmer.

Also ging ich auf sie zu und sprach sie darauf an. Sie reagierte sehr gereizt und fauchte mich in einem aggressiven Ton an.

Boooah... wenn sie solche Leute schon sehen würde! Das sei ihr Kind und das Kind sei gesund, sogar sehr gesund! Und überhaupt, ihre Frauenärztin hätte ihr das Rauchen erlaubt! Sie hätte schon drei Kinder, sie wüsste, was sie mache und es sei IHR Kind! Sie kann damit machen, was sie will.

Oha. Ich war doch erstaunt und schockiert über diese vehement verteidigte Einstellung und ihr dazugehöriges Gehabe, dass sie eigentlich im Recht sei. Ein neues Leben beginnt - und man verfügt darüber wie über ein Besitztum? Sicherlich, im Körper der Frau trägt sie eine große Verantwortung, aber befähigt das denn auch dazu, mit dem Kind - oder einfach "damit" - alles zu machen, was einem in den Sinn kommt?

Kann man das dann darauf ausweiten: Ich habe Leben geschenkt, ich kann es auch jederzeit wieder nehmen?

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